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Vanguard, BlackRock und andere große Investor*innen müssen Sorgfaltspflichten nachkommen

 

Eine Analyse der Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsrichtlinien durch die Nichtregierungsorganisation ShareAction im Februar 2023 hat ergeben, dass zwei Drittel der Finanzunternehmen, die zusammen ein Vermögen von 77 Billionen US-Dollar verwalten, diesbezüglich „schwerwiegende Mängel“ aufweisen. „Die Mehrheit der weltweit größten Vermögensverwalter*innen ergreift keine Maßnahmen, um die Menschen und den Planeten für kommende Generationen zu schützen“, ist Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai empört. „Die Auswirkungen der Entscheidungen, die diese Vermögensverwalter*innen treffen, dürfen nicht unterschätzt werden. Als Verwalter*innen von Billionen von Dollar und als Investor*innen in die größten Unternehmen fast aller Branchen haben ihre Entscheidungen enorme Auswirkungen auf unser Klima, die Ökosysteme und das menschliche Wohlergehen weltweit", mahnt Bayr.

Am schlechtesten schnitten die Investmentfirmen im Bereich biologische Vielfalt ab. „Vermögensverwalter*innen müssen dringend strengere Richtlinien für Wälder, Flüsse und Ozeane einführen. Der Finanzsektor muss bei der Eindämmung und Umkehrung des Biodiversitätsverlustes eine entscheidende Rolle spielen“, fordert Bayr.

Das Paulson Institut schätzt, dass die globale Finanzierungslücke für die Umkehrung des Biodiversitätsverlustes bis 2030, welche ein Ziel des im Dezember 2022 beschlossenen Global Biodiversity Frameworks der Vereinten Nationen ist, mindestens 598 Milliarden Dollar pro Jahr beträgt.

„Finanzunternehmen müssen dazu verpflichtet werden, negative Auswirkungen auf Menschenrechte und die Umwelt, im Zusammenhang mit finanzierten Projekten und Unternehmen, effektiv zu verhindern oder, in Fällen von Schäden, Wiedergutmachung zu leisten. Dafür braucht es ein umfassendes EU-Lieferkettengesetz, das auch den Finanzsektor einbezieht. Falls diese wichtige Branche nicht in die Pflicht genommen wird, würde viel notwendiger positiver Einfluss von der EU verschenkt werden“, so Bayr abschließend. 

 

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