Der Welttag des Kindes am 20. September steht dieses Jahr unter dem Motto "Kinder brauchen Zeit". Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, betont, dass vielen Kindern in Schwellen- und Entwicklungsländern wichtige Lebenszeit durch Kinderarbeit genommen wird. "Laut der ILO, der Internationalen Arbeitsorganisation, müssen aktuell 215 Millionen Kinder arbeiten. Viele von ihnen unter unwürdigen Bedingungen und Vollzeit, sodass sie nicht in die Schule gehen können und nicht ausreichend Raum haben, um einfach Kind zu sein." Meist treibt die Armut der Eltern und mangelnde Bildung Kinder in die frühzeitige Arbeit. ****
Die ILO sieht in den Kernarbeitsnormen das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit sowie unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (Konvention 182) und ein Mindestalter für Arbeit (Konvention 138) vor. Bayr fordert, dass die EU in all ihren bilateralen Handelsverträgen das verbindliche Einhalten dieser Normen festschreibt: "Die EU hat es in ihren bisherigen Abkommen verabsäumt, soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien verbindlich zu verankern. Das ist inakzeptabel und darf sich nicht einfach wiederholen."
Aktuell verhandelt die EU ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Indien. Einem Land in dem laut Angaben der ILO etwa 12,6 Millionen Kinder arbeiten müssen und das weder die Konvention 138 für ein Mindestalter bei Arbeit, noch die Konvention 182 zum Verbot der schlimmsten Formen von Kinderarbeit unterzeichnet hat. Bayr ruft die EU auf, kein Abkommen unter diesen Umständen abzuschließen: "Wir dürfen kein Freihandelsabkommen mit einem Staat abschließen, der Kinderarbeit toleriert. Erst wenn Indien die beiden relevanten Konventionen zu Kinderarbeit der ILO ratifiziert und realpolitisch umgesetzt hat und die EU auf sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskapitel mit bindenden Streitbeilegungsmechanismen besteht, kann man ernsthaft ein Abkommen mit Indien verhandeln. Kinder brauch Zeit, um Kind zu sein." (Schluss) gd
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