Zu viele Unternehmen verletzen Menschenrechte in ihrer Zulieferkette
Wir brauchen ein starkes Lieferkettengesetz. Die Blendgranate ‚freiwillige Selbstverpflichtung‘hat keine Menschen-, Sozial- und Umweltrechte geschützt und wird weiterhin ins Leere laufen!“ so Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des Internationalen Tages für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober.
Der Globale Rechtsindex des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB) erhob die zehn schlimmsten Länder für erwerbstätige Menschen im Jahr 2021: Bangladesch, Belarus, Brasilien, Kolumbien, Ägypten, Honduras, Myanmar, die Philippinen, die Türkei und Simbabwe. „In vielen dieser Länder produzieren auch österreichische Unternehmen und deren Zulieferfirmen. Immer noch hat kein einziges österreichisches Unternehmen das internationale Abkommen für Gebäude- und Feuersicherheit in der Bekleidungsindustrie für Bangladesch unterzeichnet, obwohl 96 Prozent der österreichischen Importe aus diesem Land Kleidung und Schuhe sind“, kritisiert Bayr.
Die gestern präsentierte Umfrage der „Clean Clothes Kampagne“ deckt weitere Missstände in der globalen Textilindustrie auf: Nur 17 Prozent der befragten Unternehmen legen offen, ob es in ihren Zulieferbetrieben eine Gewerkschaft gibt. Nur fünf Modeunternehmen geben an, dass sie zumindest einem Teil der Arbeitnehmer*innen entlang ihrer Lieferkette existenzsichernde Löhne bezahlen.
„Im Jahr 2011 legte der vor kurzem verstorbene John Ruggie dem UN-Menschenrechtsrat die UN-Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten vor, die im gleichen Jahr vom Rat der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Zehn Jahre sind seither in Land gegangen. Es ist Zeit, dass wir handeln und aus unverbindlichen Leitprinzipien hartes Recht machen! Wir brauchen ein Lieferkettengesetz – Jetzt!“
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