"Immerhin hat der tunesische Ministerpräsident eine harte Strafe für die Polizisten angekündigt, die vor wenigen Wochen eine junge Tunesierin vergewaltigten. Das ist der erste Schritt. Nun muss das Verfahren gegen das Vergewaltigungsopfer eingestellt werden", fordert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung. ****
Die junge Tunesierin wurde von der Polizei angehalten, als sie mit ihrem Verlobten im Auto war. Nach Angaben der Polizei habe sie sich in einer "unsittlichen Position" befunden. In der Folge habe einer der Polizisten ihren Freund festgehalten, während zwei andere sie vergewaltigt hätten. Nach einer Meldung bei der Polizei, wurde die Frau selber wegen "unsittlichen Verhaltens" angezeigt. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu sechs Monate Haft.
Der Fall sorgte in Tunesien für Aufregung und etwa 200 Menschen demonstrierten gegen die Anklage der Frau. "Ich begrüße die Demonstration und unterstütze die Forderung der Demonstranten nach einer unabhängigen und fairen Justiz. Es kann nicht sein, dass eine Frau angeklagt wird, weil sie sich in einer angeblich unsittlichen Position befindet. So haben sich die tunesischen Frauen den arabischen Frühling nicht vorgestellt", betont Bayr und fordert die sofortige Einstellung des Verfahrens: "Statt die Frau vor Gericht zu stellen, muss sie für die körperlichen und seelischen Schmerzen, die sie durch die Vergewaltigung erlitten hat, entschädigt werden. Das Verfahren gegen sie ist frauenverachtend und muss eingestellt werden!" (Schluss) sv/mp
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