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Wien (OTS/SK) - Nach dem Rückschlag für eine weltweite Klimaschutzpolitik bei der nun beendeten letzten Verhandlungsrunde vor der nächsten großen Klimakonferenz in Cancun, die in weniger als zwei Monaten stattfindet, zeigt sich die Umweltsprecherin der SPÖ, Petra Bayr, äußerst besorgt: "Die Mächtigen dieser Welt laufen Gefahr, den großen globalen Intelligenztest nicht zu bestehen: nämlich den politischen Willen zu zeigen, sich auf ein weltumspannendes und weitreichendes Programm zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen zu einigen. Jetzt zu taktieren und zu glauben, möglichst billig aussteigen zu können - wie im Falle der Industrieländer - oder möglichst viel an nationalem Spielraum herausholen zu können - wie im Falle der Entwicklungsländer – ist kurzsichtig, egoistisch und unverantwortlich gegenüber bald acht Milliarden Erdenbürgerinnen und -bürgern, die ihren Nachfahren einen intakten, bewirtschaftbaren und bewohnbaren Planeten hinterlassen wollen!" ****
Alle Länder werden, ihren Möglichkeiten und ihrer Verantwortlichkeit entsprechend, einen Beitrag für die Reduktion der Treibhausgase leisten müssen. Lasten für die Anpassung an die bestehende Klimaerwärmung seien solidarisch aufzuteilen und die Maßnahmen dazu transparent und nachvollziehbar zu gestalten, so die Umweltsprecherin gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
"Bei allem Verständnis für angespannte Budgets aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und der Einsicht, dass natürlich auch den armen Ländern dieser Erde das Recht auf Entwicklung und Wohlstand zusteht, gilt es nun vordringlich, die Lösung von globalen Aufgaben, die ausschließlich gemeinsam angegangen werden können, vor nationalstaatliche Interessen zu stellen", so Bayr weiter. "Wir alle sind uns im Klaren darüber, dass ein einigermaßen menschenwürdiges Weiterleben auf unserem Planeten nur dann gewährleistet ist, wenn wir die durchschnittliche Erderwärmung auf 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter einbremsen können. Wir wissen, dass wir dafür bis Mitte des Jahrhunderts die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent senken müssen. Ebenso ist uns bekannt, dass uns Maßnahmen zur Erreichung dieses Zieles jetzt etwa zwei Prozent des Bruttoglobaleinkommens kosten, die Bewältigung der Schäden bei einer größeren Erwärmung gegen Ende des Jahrhunderts aber etwa das Zehnfache", erinnert die SPÖ-Umweltsprecherin an die unumstrittenen Fakten der Klimaerwärmung und ihre Folgen. Bayr mahnt von den Verhandlerinnen und Verhandlern eines neuen Klimaregimes die größtmöglichen Anstrengungen und von den politischen Entscheidungsträgern den entsprechenden Rückhalt ein.
"Wenn wir nicht in der Lage sind, eins und eins zusammenzuzählen und zu einem global breit getragenen und einschneidenden Post-Kyoto-Regime kommen, dann hinterlassen wir unseren Kindeskindern nicht nur eine unwirtliche Erde, sondern begehen auch eine finanzielle Verschuldung an der Zukunft, mit der verglichen sich die letzten Wirtschaftskrisen äußerst bescheiden ausnehmen werden", appelliert Bayr an die weltweite Verantwortung der Regierenden. "Die Zeit des Taktierens ist nun endgültig vorbei, die Welt schreit nach Lösungen und Handlungen, damit mit Jahresbeginn 2013 ein neuer Klimaschutz-Vertrag in Kraft treten kann, der eine Grundlage für eine kohlenstoffarme Wirtschaft, eine klimaschonende Zukunft und eine lebenswerte Welt sein kann", so Bayr abschließend. (Schluss) bj
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