OTS027 5 II 0358 SPK0002 01.Feb 09
SPÖ BAYR UMWELT AGRARISCHE TREIBSTOFFE
Wien (SK) - Nachdem die Beimischung von Agrokraftstoff im Diesel mit heutigem Tag sieben Prozent beträgt und mindestens drei Viertel davon aus dem Weltmarkt kommen, erneuert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und globale Entwicklung, am Sonntag die Forderung, auf europäischer Ebene ein Zertifizierungssystem zu schaffen, welches sowohl importierten wie auch innerhalb der EU hergestellten agrarischen Treibstoffen eine nachhaltige Produktion bescheinigt. "Im Sinne des Klimaschutzes ist es sinnvoll, nachhaltig produzierten agrarischen Treibstoff etwa aus Altspeisefetten oder landwirtschaftlichen Abfällen beizumischen. Ein Großteil der Argotreibstoffe ist aber nicht nachhaltig produziert und somit Teil des globalen Problems und nicht der Lösung", weist Bayr gegenüber dem Pressedienst der SPÖ auf die Zwiespältigkeit der Agrotreibstoffe hin.****
"Für Agrodiesel aus Palmöl werden etwa in Indonesien quadratkilometerweise Torfböden abgebrannt, um Platz für Ölpalmen zu schaffen. Beim Abbrennen werden so viele Treibhausgase freigesetzt, dass im Sinne einer Klimabilanz Treibstoff aus solchen Quellen gar nicht neutral hergestellt werden kann", führte Bayr ein Beispiel von krassem Verstoß gegen Nachhaltigkeitskriterien an. Das Verwenden von Mais für agrarische Treibstoffe in den USA hat zu einer dramatischen Verknappung dieses Grundnahrungsmittels in Mexico geführt mit der Konsequenz, dass sich viele arme Menschen kein Essen mehr leisten konnten. "Oftmals wird für die Produktion von Energiepflanzen auch Gentechnik eingesetzt, was schwerwiegende Folgen für andere Organismen haben kann. Durch das Ausnutzen bisher brachliegender Ackerflächen für das Anbauen von Energiepflanzen gehen für viele
Tiere und Pflanzen wichtige Rückzugsflächen verloren, was noch nicht absehbare Auswirklungen auf die Artenvielfalt hat", zählte Bayr weitere Probleme von nicht-nachhaltigen Agrotreibstoffen auf.
"Nur mit einem im ersten Schritt EU- und dann einem globalen Nachhaltigkeits-Zertifikatesystem für agrarische Treibstoffe und massiver Forschungen in der zweiten und dritten Generation, wo nicht mehr Nahrungsmittel sondern unbedenklich produzierte Pflanzenreste und Abfälle für die Spritproduktion eingesetzt werden, können wir mit gutem Gewissen weiterhin Verbrennungsmotoren betreiben", ist Bayr überzeugt. Noch dringlicher sei allerdings aus Sicht der Nationalratsabgeordneten die Entwicklung und der Einsatz moderner Motoren und Antriebstechnologien, die ohne das Verbrennen von Rohstoffen auskommen, so Bayr abschließend. (Schluss) df
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