APA306 5 CI 0286 25.Mär 09
Wien (APA) - Rund ein Drittel der 12.000 bis 15.000 Menschen, die in Österreich mit HIV/Aids leben, sind Frauen. Seit rund 20 Jahren gibt es das Femidom, das als Präservativ für die Frau zuverlässig schützen kann. Doch es ist kaum mehr erhältlich. Bei einer Pressekonferenz von Aids Hilfe Wien und SPÖ Wien am Mittwoch betonten Proponentinnen, dass man dieses Verhütungsmittel in Zukunft verstärkt bewerben wolle.
"Wir haben für das erste Halbjahr 2009 das Thema auserkoren "Wir machen Frauen stark". (...) Frauen sollen auch selbstbestimmt über ihren Körper verfügen können", erklärte die Frauensekretärin der Wiener SPÖ, Nicole Krotsch. Man werde bei Veranstaltungen und Events gezielt auf die Möglichkeit zur Verwendung des Femidoms hinweisen.
An sich ist dieses Polyurethan-Futteral schon rund 20 Jahre alt. Doch in Österreich war es nie ein "Renner". Mittlerweile ist es offenbar kaum mehr erhältlich. Sabine Lex von der Aids Hilfe Wien: "Wir haben im (vergangenen, Anm.) Frühjahr eine Untersuchung in 49 Apotheken durchgeführt. Erhältlich war das Femidom in keiner. In Frankreich wurden hingegen zwischen 1997 und 2004 mehr als drei Millionen Stück an Frauen verteilt."
Für Petra Bayr, SP-Sprecherin für globale Entwicklung, gehört das Femidom zu einem Gesamtpaket an Empowerment für Frauen weltweit, selbstständig und eigenbestimmt zu werden: "Bildung ist die größte Chance, Frauen vor HIV zu schützen. Im Regierungsprogramm kommen erstmals HIV und Aids vor. Ich hoffe, dass wir auch unsere Entwicklungszusammenarbeit mehr auf reproduktive Gesundheit ausrichten." Pro Jahr werden weltweit rund 19 Millionen Frauen ungewollt schwanger. Täglich sterben rund 1.400 Frauen an Komplikationen in Schwangerschaft oder bei der Entbindung. Rund die Hälfte aller HIV-Infizierten sind Frauen.
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APA306 2009-03-25/12:45